Menü

OVERBECK-GESELLSCHAFT MIT NEUER DIREKTORIN

Die Kunsthistorikerin und freie Kuratorin Paula Kommoss ist neue Direktorin der Overbeck-Gesellschaft in Lübeck. Mit der Wahl von Kommoss richtet sich der Kunstverein neu aus. Junge und bisher unbekanntere zeitgenössische Positionen sowie die Entwicklung ortsbezogener Inhalte sollen das Profil des Hauses schärfen. Verbunden mit einer Vielfalt künstlerischer Darstellungsformen und mit thematischen Ausstellungen, soll so eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden.

Prof. Christian Klawitter, Vorstandsvorsitzender der Overbeck-Gesellschaft: „Wir hatten eine erfreulich hohe Zahl von sehr ansprechenden Bewerbungen. Den Ausschlag für Paula Kommoss gab ihr breiter Ausbildungs- und Erfahrungshorizont, ihr Gespür für die Weiterentwicklung der Aufgaben heutiger Kunstinstitutionen sowie ihr vielstimmiges nationales und internationales Netzwerk. Wir sind zuversichtlich, dass wir mit Paula Kommoss unseren Kunstverein neu ausrichten und zu neuen Ufern führen werden. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.”

Paula Kommoss: „Ich freue mich sehr darauf, ein neues Kapitel für die Overbeck-Gesellschaft aufzuschlagen. Der einzigartige Standort des Pavillons inmitten eines Gartens und seine durchlässige Architektur bieten außergewöhnliche Möglichkeiten. Mit zeitgenössischen Perspektiven sollen hier Fragestellungen unserer Gegenwart verhandelt werden und eine Bandbreite künstlerischer Ausdrucksformen Raum finden. Ein Leitmotiv ist der Umgang mit Musik und Sound. Außerdem wird ein neues Begleitprogramm die gesellschaftliche Rolle von Institutionen befragen und zum Dialog einladen.”

ÜBER PAULA KOMMOSS

Paula Kommoss studierte Kunstgeschichte und Amerikanistik in Freiburg, sowie zeitgenössische Kunstgeschichte in Bochum und London. In ihrer kuratorischen Praxis widmet sich Kommoss der Einschreibung von feministischen Perspektiven in den kunstgeschichtlichen Kanon, der Aktivierung von Archiven und der Komplexität städtischer Infrastrukturen. Kommoss war an internationalen Institutionen zeitgenössischer Kunst tätig, wie etwa dem Drawing Room in London, dem Fridericianum in Kassel, dem Deutschen Pavillon der 57. Venedig Biennale und der Städelschule in Frankfurt am Main.

Darüber hinaus kuratierte sie zahlreiche Ausstellungen in Museen, Kunstvereinen und Kunstinstitutionen, begleitet von vielschichtigen Vermittlungsprogrammen. 2020 gründete sie den Frankfurter Projektraum ELVIRA, wo u.a. Claude Cahun, Isa Genzken und Atíena R. Kilfa ausgestellt wurden. Zuletzt verantwortete sie die Biennale für Freiburg 2 (2023) mit dem Titel „Das Lied der Strasse“, welche sich der Sichtbarmachung von Blindstellen der Geschichtsschreibung im Kontext der NS-Zeit, der Aufarbeitung afrodeutscher Geschichte und den Potenzialen des öffentlichen Raums widmete. Die internationale Gruppenausstellung der Biennale fand an 12 Standorten statt und versammelte 55 künstlerische Positionen, darunter James Gregory Atkinson, Hito Steyerl, Finnegan Shannon, Shaun Motsi, R.E.P. und Maximiliane Baumgartner.

Ihre Texte erschienen u.a. in der Publikation Open Archif, bei Emergent Magazine und in der Wochenzeitung Der Freitag. Außerdem unterrichtet sie regelmäßig an Kunsthochschulen, zuletzt an der Kunstakademie Düsseldorf und der Kunstakademie Nürnberg.

 

Paula Kommoss, Foto: Diana Pfammatter

 

 

aktuelle Ausstellung: CAROLINE KRYZECKI – Struggle for Pleasure 19. Oktober 2024 - 19. Januar 2025