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MARIA TOUMAZOU

16. Februar – 27. April 2025


Ausstellungseröffnung: Samstag, 15. Februar 2025

17:00 Uhr Overbeck-Pavillon
18:30 Uhr St. Petri zu Lübeck

In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland nutzt die zyprische Künstlerin Maria Toumazou Techniken der fotografischen Bilderzeugung, um bereits bestehende Werke (neu) zu interpretieren und weiterzuentwickeln. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf das Modell der Halbformatkamera, die in den frühen 1960er-Jahren populär wurde und die Fotografie revolutionierte. Durch die Halbierung der Bildgröße auf einem Standard-35-mm-Film verdoppelte sich die Anzahl der Belichtungen bei gleichen Kosten. Diese Verdopplung verweist zum einen auf die Intensivierung einer fotografischen Erfahrung. Zum anderen kann sie als Vorbote eines kontinuierlichen technischen Fortschritts der Bilderfassung verstanden werden, der unsere Gegenwart als vielschichtiges, dezentrales und hyperreferenzielles Phänomen prägt.

Toumazou greift in ihrer Ausstellung frühe Formen der fotografischen Bildproduktion auf und präsentiert in der Overbeck-Gesellschaft eine ortsspezifische Installation, die eine ephemere und flüchtige optische Erfahrung schafft. Indem sie unser Verlangen nach einer ganzheitlichen Bilderfassung bewusst unerfüllt lässt, hinterfragt Toumazou die Fragmentierung unserer Wahrnehmung. Diese Formen des Sehens stehen für die Künstlerin im Zusammenhang mit der Sichtbarmachung marginalisierter Wissensformen.
Half Frame erstreckt sich über die Räume der Kulturkirche St. Petri auf einen zweiten Ort. Hier eignet sich Toumazou in ihren Skulpturen bereits existierende Objekte an und interpretiert diese neu. Wie Mythen die Kulturen durchwandern, so zirkulieren Markenartikel in der globale Wirtschaft – ein tiefgreifender Antagonismus, der die Geschichte und Gegenwart Zyperns prägt.

In ihren Arbeiten untersucht Toumazou die verborgenen Geschichten gefundener Objekte und bereits existierender künstlerischer Konzepte. Mit Half Frame eröffnet Toumazou uns eine neue Perspektive, von der aus die Relikte eines technologischen und kulturellen Optimismus, in einer Abfolge von Halbbildern betrachtet werden können.

Kuratiert von Paula Kommoss